Schlechte Noten im Zeugnis – wie Eltern reagieren sollten


Zeugnis

Die Sommerferien stehen an und erwartungsgemäß werden am letzten Tag die Abschlusszeugnisse in der Schule verteilt. Natürlich freuen sich die Eltern, wenn das Kind Bestnoten mit nach Hause bringt. Doch auch bei Noten, die den Erwartungshaltungen der Eltern nicht immer entsprechen, sorgen unter Umständen für Kopfschütteln und panische Reaktionen der Eltern, mit der die Kinder nicht klarkommen können. Eine Fünf in Mathe oder eine 4 in Deutsch ist natürlich keine schöne Angelegenheit und Eltern sind natürlich zum Handeln gezwungen. Wie sollten Eltern also reagieren, damit das Kind gefördert und nicht demotiviert und hart bestraft wird?

Warum Bestrafung kontraproduktiv sein kann?

Schlechte Noten sagen noch lange nichts über den Intelligenzstand eines Kindes aus. Und auch Vergleichbarkeiten mit anderen Musterschülern, die nur Einser im Zeugnis haben, haben wenig Aussagekraft über die Intelligenz eines Kinds. Sich über schlechte Noten zu ärgern, ist eine normale Reaktion der Eltern. Doch sollte diese Reaktion nicht dazu führen, dem Kind zu vermitteln, dass es nichts kann und dass aus ihm nichts wird. Solche Aussagen sind verletzend und fördern nicht die Motivation, insbesondere dann, wenn das Kind tatsächlich fleißig war und dennoch schlechte Klausuren nach Haus bringt. Auch Bestrafungen wie das Streichen von Hobbies wie Fußball oder Tanzen wirken sich negativ auf die Motivation aus. Wenn man Kindern Dinge wegnimmt, für die sie mit Leidenschaft und Herzblut engagieren, verlieren die Kinder entscheidende Bereiche, bei der sie Erfolgserlebnisse verzeichnen. Ein Verbot lässt die Klausurnoten keinesfalls verbessern.

Wie sollte man also bei schlechten Noten reagieren?

Vergleicht man den strengen Erziehungsstil der Eltern, bei der das Kind mit allen Mitteln zur Bestnote gedrillt wird, lassen sich einige Beobachtungen zum Auseinanderdriften von Erwartungshaltung und dem kindlichen Bedürfnis feststellen. Gerade in Familien, bei der Studienfächer und Karriereweg schon vorbestimmt sind, sind Bedürfnisse und Erwartungshaltungen stärker dem Wunschdenken der Eltern verankert – und zwar unabhängig vom Interesse des Kinds!

Dabei belegen diverse Studien, dass gerade Neugier und intrinsische Motivation beim Lernen einen höheren Effekt bewirken als durch Zwang. Kinder, die programmieren und Webseiten erstellen wollen, sollen dies auch tun. Kinder, die Klavier oder Geige unbedingt spielen wollen, sollten in diesem Wunschhobby verstärkt werden.

Wenn es darum geht, sich in einzelnen Fächern zu verbessern, sollte dies aus dem eigenen Antrieb entstehen dazuzulernen, bei der auch durch die praktische Anwendungsart mit der Theorie verknüpft wird. Solche Aspekte sollten berücksichtigt werden, wenn das Kind in speziellen Fächern sich verbessern soll. Hier gilt eine Handlungsempfehlung: Für statt gegen das Kind! Statt den Kids immer einzutrichtern, dass aus ihnen nichts wird, sollten Eltern als Berater, Motivator, Unterstützer und Gesprächspartner ihre Rolle einnehmen. Intensive Gespräche über Verbesserungsmöglichkeiten, Anreize für bessere Noten (z.B. Belohnungen) sollten in Aussicht gestellt werden. Auch die kritische Auseinandersetzung mit den Fähigkeiten in dem jeweiligen Fach sollten beleuchtet werden. Denn nicht jedes Kind schreibt Einser und Fleiß allein ist nicht ausschlaggebend für Bestnoten. Schlechte Noten stellen für die Kidner auch eine Chance dar, mit Niederlagen umzugehen.

Elternmagazin


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