Artikelserie : Lerntipps für die Schule – Networking


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Stures Auswendiglernen von Vokabeln oder wortwörtliches Zitieren von Definition ohne anwendungsbasierte Lernstrategien  funktioniert in der heutigen Zeit nicht. Die richtige Lernstrategie für Schulkinder zu entwickeln, ist nicht nur Aufgabe der Lehrer, sondern sollte auch im Verantwortungsbereich der Eltern liegen. Zu den neuen Ansätzen, die mit den Lernprozessen in speziellen Formen E-Learning einhergehen, gehört auch das Prinzp Networking. Networking gewinnt auch dank der zunehmenden Vernetzung in Klassenräumen eine zentrale Rolle, da für Gruppenarbeiten und Recherchen die Nutzung des Internets keine unbedeutende Rolle spielt.

Networking hat viele Definitionen

In der Soziologie wird Networking mit einem Konstrukt von mehreren zusammengehörenden Clustern gut beschrieben. Die Verknüpfung der Cluster durch die Brückenbindung generiert neues Wissen, das nicht nur von einem neuen Kontakt kommt, sondern möglicherweise von der ganzen Gruppe: beim Bau eines neuen Motors für den Neuwagen steht nicht nur der Chefentwickler  der Fremdfirma dahinter, sondern eine Reihe von Fachexperten auf ihren jeweiligen Gebieten, die bei komplexen Aufgaben bestimmte Bereiche an andere delegieren. Der gut funktionierende Motor ist Ergebnisse mehrerer Einflüsse.

Eine Definition von Pierre Bourdieu definiert Networking in der Soziologie folgendermaßen:

„die Gesamtheit der aktuellen und potenziellen Ressourcen, die mit dem Besitz eines dauerhaften Netzes von mehr oder weniger institutionalisierten Beziehungen gegenseitigen Kennens oder Anerkennens verbunden ist; oder anders ausgedrückt, es handelt sich dabei um Ressourcen, die auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe beruhen. (…)…“

Die Erwähnung der Gruppe und die Distanzierung weg vom Individuum und seinen Fachkompetenzen ist ein bemerkenswerter Definitionsansatz. In der Psychologie werden in verschiedenen Studien Merkmalseigenschaften wie Extraversion, Kommunikationsfähigkeit und emotionale Stabilität als Untersuchungsfaktoren in den Fokus gesetzt. Und da lassen sich durchaus Beziehungen zwischen den beiden Bereichen herstellen.

Im Bereich Lernen ist Networking durchaus ein Trend für Schulkinder, die in jungen Jahren schon eine erstaunliche Internetaffinität aufweisen.

Erste Ansätze erfolgreicher E-Learning Formen für das Networking

Bezogen auf das Internet gibt es sehr viele interessante Lernmethoden, die das Wissen mehrerer bündeln und verknüpfen sollen.

  • Wikisystem in Bildungsinstitutionen: Schulkindern lernen durch Wikisysteme nicht nur das Schreiben und Verfassen von Artikel, sondern können durch Belege, Beweise, Grafiken, Quellverweisen für de Korrektheit veranwortlich sein. Vor allem bei Gruppenarbeiten können dadurch verschiedene Denkweisen integriert werden. Eltern sollten ihren Kindern die Vorzüge dieser speziellen Blended-Learning Formen näherbringen. So können Kinder auch zu Hause ihre Texte wieder ansehen, hinzufügen und ggf. anpassen. Das Wissen wird hier auf dynamische Weise generiert. Und die Eltern sind ebenfalls in der Pflicht, solche Trends zu erkennen und ggf. mit Lehrern über effektive Lernmethoden in der Online-Welt aufmerksam zu machen.
  • Social Networking Sites als Lernplattformen und Ort des Austausches? Hier gibt es geteilte Meinungen. Das gemeinsame Lernen in vertrauter Umgebung mit Freunden kann sehr förderlich für die schulischen Leistungen sein, wenn Störfaktoren und Ablenkung kaum oder im eingeschränkten Maß vorhanden sein. Die lockere Arbeitsatmosphäre ist allerdings aus psychologischer Sicht kein Nachteil. Dass Kinder untereinander sich neben dem Mathe-Stoff auch über andere private Dinge reden ist normal und als Abwechslung durchaus willkommen. Jemand, der hochkonzentriert an eine Sache herangeht, braucht Pausen zwischendurch und innere Frischluft für seine Hirnzellen. Facebook kann als Ablenkung angesehen werden. Doch der Faktor Kommunikation und Austausch ist bei nicht anwesenden Freunden und Klassenkameraden ein bedeutsamer Faktor für den Lernerfolg, wenn die sozialen Medien richtig genutzt werden. Und für die effiziente Nutzung sollten Kinder und Eltern klare Regeln aufstellen. Facebook ist nur ein Beispiel. Es gibt noch mehrere Interaktionsplattoformen, wo auf überregionaler Ebene ein Kommunikationsaustausch stattfinden kann.

Das sind nur zwei von zahlreichen Lernasnätzen moderner Lernansätze im Hinblick auf das Konstrukt Networking. Wie sich die Zukunft des Lernens im sinnvollen Zusammenhang mit Web 2.0 Technologien entwickelt, ist noch offen.

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