Social Freezing – Kinderwunsch auf Eis gelegt


22SchwangerschaftFür viele Frauen gehört die Karriere heutzutage ganz selbstverständlich zum Lebensweg dazu  – oftmals führt das dann jedoch dazu, dass die Familienplanung zeitlich nach hinten geschoben wird. Wenn Frauen dann mit Ende 30 bereit für den Nachwuchs sind, kann das Schwanger werden aus biologischer Sicht durchaus problematisch werden, denn ab Mitte 30 nimmt die Fruchtbarkeit bei Frauen rasant ab.

Das sogenannte Social Freezing soll es Frauen daher ermöglichen, ihren Kinderwunsch nach hinten zu schieben, ohne sich dabei Gedanken um ihre „biologische Uhr“ machen zu müssen. Dieses Verfahren findet in den Vereinigten Staaten bereits großen Anklang: So zahlen etwa Apple und Facebook ihren Mitarbeiterinnen das Einfrieren ihrer Eizellen, um ihnen etwas Druck zu nehmen (Quelle: www.faz.net).

Kind und Karriere – moderne Familienplanung

Im Gegensatz zu Männern haben Frauen nur über eine begrenzte Zeit hinweg die Möglichkeit, Kinder zu bekommen, da ihre Fruchtbarkeit bereits mit 25 Jahren wieder langsam abnimmt. Die Anzahl der verfügbaren Eizellen wird bereits im Mutterleib angelegt, mit der Menopause ist das Eizellendepot dann erschöpft – je nach Frau kann das bereits mit Anfang 40 oder erst mit Anfang 50 der Fall sein. Besonders Frauen stehen daher bei dem Thema Familienplanung oftmals unter Zeitdruck, denn zwischen abgeschlossener Berufsausbildung und einem Baby besteht kaum genügend Zeit, um auf der Karriereleiter ganz nach oben zu steigen.

Laut dem Statistischen Bundesamt lag das Durchschnittsalter von Erstgebärenden im Jahr 2014 bei rund 29,5 Jahren – und die Tendenz ist steigend. Da Frauen also immer später Kinder bekommen, gleichzeitig jedoch die Qualität sowie auch die Quantität ihrer Eizellen kontinuierlich abnimmt, bietet sich das Social Freezing an. Denn ist bis Mitte 30 noch nicht der richtige Zeitpunkt für Nachwuchs gekommen, nimmt das Wissen um eingefrorene Eizellen den Druck von den Frauen: Wer sich mit 40 für ein Baby entscheidet, kann seine Eizellen auftauen, befruchten und einsetzen lassen, ohne es monate- oder jahrelang vergeblich auf natürlichem Wege zu versuchen.

Mit 25 ist der beste Zeitpunkt

Da Social Freezing als Möglichkeit für jede Frau erst seit wenigen Jahren angeboten wird, ist das Wissen um die Methode in der Gesellschaft bisher noch sehr lückenhaft. Doch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten rechnen viele Experten mit einem rasanten Anstieg der Nachfrage in diesem Bereich – schließlich handelt es sich in Deutschland um die einzige legale Möglichkeit, um die Fruchtbarkeit der Frau ein Stück weit zu verlängern.

Frauen, die sich alle Optionen offen halten möchten und bis Mitte 30 eine Familiengründung nicht in Betracht ziehen, sollten bereits mit Mitte 20 über die Eizellen-Konservierung nachdenken. Denn in diesem Alter ist die Qualität der weiblichen Keimzellen auf ihrem Höhepunkt und die Chance, intakte Eizellen zu gewinnen, am größten. Da sowohl die Kosten der Entnahme samt Vor- und Nachbereitung als auch die Kosten der Lagerung der Eizellen von der Frau selbst getragen werden müssen, sollte im Vorfeld jedoch die Finanzierung geklärt werden – je nach Anbieter ist hier mit mehreren Tausend Euro zu rechnen.

Damit der weibliche Körper möglichst viele Eizellen zur Entnahme bereitstellen kann, findet zunächst eine hormonelle Stimulation der Eierstöcke statt. Hierfür werden über einen Zeitraum von bis zu 15 Tagen täglich Hormone injiziert – nach dieser Zeit wird mit einer weiteren Spritze der Eisprung ausgelöst. Gut anderthalb Tage danach findet die Entnahme von rund 10 bis 12 Eizellen vaginal unter kurzer Narkose statt. Die gewonnenen Eizellen werden nun kurz untersucht und anschließend mit einem speziellen Verfahren, der sogenannten Vitrifikation,  blitzartig bei -196 Grad Celsius eingefroren.

Mehr Informationen zum Thema Social Freezing gibt es z.B. auf seracell-freezing.de.

Bildquelle: © mvorocha – pixabay.com


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