Ihr Baby schläft nur schlecht ein und wirkt dabei unruhig? Bereits seit Jahrhunderten wird zur Beruhigung das Pucken genutzt. Dabei handelt es sich um eine spezielle Wickelmethode, bei der die natürliche Enge im Mutterleib nachgeahmt wird. So wird dem Neugeborenen eine gewohnte Umgebung simuliert, die zur Entspannung beiträgt und es leichter in den Schlaf finden lässt. Gerade in den ersten Lebenswochen oder -monaten ist es für die frischgebackenen Eltern oft schwer zu verstehen, warum das Kind sich nicht beruhigen lässt oder warum es nicht schlafen möchte. Das Pucken kann dabei wahre Wunder bewirken. Wir geben Ihnen Tipps, welche Hilfsmittel Sie außerdem dazu einsetzen können.
Wie funktioniert das Pucken?
Als Pucken wird eine spezielle Wickelmethode bezeichnet. Sie wurde schon in der Antike angewendet, um Babys das Einschlafen zu erleichtern. Durch das enge Wickeln wird die Bewegung des Babys eingeschränkt und die Arme und Beine liegen eng am Körper an. Das Wickeltuch muss dabei so gebunden werden, dass das Baby sich nicht im Laufe des Schlafs freistrampeln kann. Die Körperposition soll dadurch die Einschlafphase und das Schlafverhalten positiv beeinflussen. Auch soll das Pucken den sogenannten Moro-Reflex unterbinden, der den Schlaf des Babys zusätzlich stören kann.
Hilfsmittel einsetzen: Puckdecken oder Pucksäcke
Früher wurden zum Pucken einfache Stoffbänder genutzt, heute kommen dazu Wickeltücher, Puckdecken oder Pucksäcke zum Einsatz. Gerade wenn die Wickeltechnik nicht richtig beherrscht wird, kann es zu gefährlichen oder gesundheitsschädigenden Situationen kommen. Daher greifen viele Eltern zu Hilfsmitteln wie Pucksäcken, die die Handgriffe vereinfachen.
Die speziellen Wickeldecken sind in der Regel aus Baumwolle oder andern Naturmaterialien und mit Klettverschlüssen versehen. Das Baby wird hineingelegt und wenige Handgriffe später ist es fest eingepuckt. Die Stoffe sind in der Regel atmungsaktiv und verhindern so einen Hitzschlag. Bei manchen Modellen kann zusätzlich das Fußteil aufgeklappt werden, sodass die Füße etwas abkühlen können. Verschiedene Pucksack-Modelle finden Sie online und in Ihrem Babyfachgeschäft vor Ort. Mit etwas Geschick können Sie die Decken auch ganz einfach selbst nähen.
Nicht jedes Baby reagiert positiv auf das Pucken
Einige Ärzte raten vom Pucken ab. Der Grund: Falsch angewendet, kann es schädlich oder sogar lebensgefährlich für das Baby werden. Daher ist es wichtig, sich die Methode zeigen zu lassen – am besten von einer Hebamme. Es ist außerdem nicht ratsam, das Wickeln bei jedem Baby anzuwenden, denn nicht jedes Neugeborene reagiert auf das Pucken mit Entspannung. Folgende Risiken birgt das Wickeln bei falscher Anwendung, d.h. zu festem Pucken:
- Hüftdysplasie (Fehlstellung des Hüftgelenks)
- Einschränkung bei der Atmung und beim Schreien
- Hitzschlag
- Eingeklemmte Nerven
Lediglich Schreibabys oder sehr unruhige, quengelige Babys sollten mit der Methode gewickelt werden. Ansonsten kann es auch passieren, dass sich das Neugeborene mit der Enge unwohl fühlt und genau gegenteilig reagiert. Achten Sie daher auf die ersten Anzeichen und die Reaktion Ihres Babys und handeln Sie entsprechend. Auch wenn Sie bemerken, dass das Pucken nach einigen Wochen nicht mehr die gewünschte Wirkung bei Ihrem Baby erzielt, sollten Sie es vorübergehend oder ganz einstellen. Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie mit Ihrer Hebamme und lassen Sie sich die Technik genau zeigen, damit Sie keine Fehler machen.