Kinoerlebnis für die Kleinen


Kino mit Kindern
©anncapictures – pixabay.com

Kino ist immer etwas Besonderes. Die überdimensionale Leinwand, der große Kinosaal mit vielen Besucher und ein einzigartiges Flair, das einen mit in fremde Welten nimmt. Kinder lassen sich noch viel schneller für diese Freizeitgestaltung begeistern, weil sie in jungen Jahren noch ganz in ihrer Fantasie leben und die Außenwelt anders als Erwachsene wahrnehmen. Gerade deshalb muss man aufpassen, welche Filme der Nachwuchs zu sehen bekommt.

Wann darf das Kind mit ins Kino?

Zwei Kriterien sind für einen gelungenen Kinobesuch wichtig. Das Alter des Kindes und der Filminhalt. Manche Kinder sind schon mit drei oder vier Jahren in der Lage, sich über einen längeren Zeitraum auf eine Sache zu konzentrieren. Stillsitzen und Konzentration sind im Kino notwendig und müssen erst entwickelt werden, damit andere Kinobesucher nicht um ihren Spaß gebracht werden. Außerdem sollte auch die Verfassung des Kindes einbezogen und daran gedacht werden, dass Kinder in den ersten sieben Lebensjahren alle Informationen ungefiltert akzeptieren.

Sie sind nicht in der Lage, etwas infrage zu stellen. Was sie sehen und hören verinnerlichen sie als Realität. Daher müssen die Filme altersentsprechend und vor allem gewaltfrei in jeder Hinsicht sein. Ansonsten übernimmt der Nachwuchs aus dem Film Verhaltensmuster, über die wir uns als Erwachsene keine Gedanken machen, weil wir sie nicht als „real“ ansehen. In der kindlichen Welt gibt es diesen Unterschied nicht. Dort ist alles real.

Es gibt kein konkretes Alter, bei dem der erste Kinobesuch passend wäre. Kurze Trickfilme sind unter Umständen schon im Kindergartenalter möglich. Vielleicht ist es aber auch ein guter Gedanke, erst im Grundschulalter mit Kinobesuchen zu beginnen. Allein die Lautstärke der Filme liefert einen Grund, das kindliche Gehör eher mit Filmen oder Hörbüchern in den heimischen Wänden zu unterhalten.

Wer sitzt wo?

Im Kino sollte jedes Kind neben einem Erwachsenen sitzen, der sofort eingreifen und erklären kann, wenn die Situation es erfordert. Gerade bei den ersten Kinobesuchen ist es wichtig, dem Kind die Regeln zu erklären und diese auch vorzuleben. Es wird nicht gesprochen. Wenn doch, nur im Flüsterton. Unterhaltungen mit Geschwisterkindern sind tabu und wer beim Schauen des Films etwas nascht, sollte das möglichst leise tun und nicht mit Tüten oder Papier knistern. Sitzen die Kinder zwischen den Eltern und gehen diese mit gutem Beispiel voran, prägt sich dieses Verhalten für das restliche Leben ein.

Welcher Film soll es sein?

Für die Jüngsten eignen sich für den Einstieg Trickfilme. Diese sind kurz und das Kind muss sich konzentrieren, wenn der Film keine Sprache beinhaltet. Das „Sandmännchen“ oder „Der kleine Maulwurf“ sind Filme, die hervorragend für den Einstieg in die Kinowelt passen. Später können Trickfilme folgen, in denen auch gesprochen wird. Hier wird die Aufmerksamkeit des Kindes auf zweidimensionaler Ebene erwartet. Hören und Sehen werden kombiniert, das heißt, dass diese Filme Kinder mehr berühren und sich auch tiefer einprägen.

Daher sollte ein Erwachsener den Film im Vorfeld unbedingt alleine sehen, um abzuschätzen, ob dieser für den Nachwuchs tauglich ist. Alternativ im Bekanntenkreis nachfragen, wer den Film schon gesehen hat oder nach Bewertungen in vertrauten Magazinen schauen. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten im Film, die aber eine große Wirkung haben können. Wollen wir bestimmte Ausdrücke, Verhaltensweisen oder Ansichten aus dem Leben unseres Kindes (so gut es geht) fernhalten, müssen wir im Vorfeld wissen, was in dem ausgewählten Film gesagt oder getan wird.

Die Auswahl ist groß

Viele Kinder lieben ihre Helden aus dem Internet, Fernsehen und aus Zeitschriften. Diese Figuren wirken wie ein Magnet, wenn sie in einem Kinofilm erscheinen. Da die Kinder die Protagonisten schon kennen und sich mit ihnen auf irgendeine Weise identifizieren, eignen sich diese Filme ebenfalls für einen ersten Kinonachmittag. Dazu gehören beispielsweise:

– Caillou
– Feuerwehrmann Sam
– Bob der Baumeister
– Bibi Blocksberg
– Bibi & Tina

Je älter die Kinder sind, desto größer werden die Ansprüche an Animation und Inhalt. Auch diese Form von Unterhaltung ist möglich, allerdings sollte der Filminhalt im Vorfeld genau unter die Lupe genommen werden. Filme wie „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ in der Version mit Brendan Fraser, „Mary Poppins“ oder „E.T. – Der Außerirdische“ bringen Spannung in den Kinobesuch, ohne das Kind inhaltlich zu überfordern. Diese Filme können schon von Grundschülern gesehen werden, ohne dass diese hinterher Albträume haben.

Welcher Film in welcher Stadt nach dem Light-Lockdown wieder läuft, lässt sich online einfach und bequem herausfinden. Wer sich noch nicht sicher ist, welcher Film es werden soll, kann sich im Kinderfilmblog Anregungen holen. Dort sind viele Kinderfilme aufgelistet und in geeignete Alterskategorien unterteilt.

Fazit

Ein Kinobesuch macht Spaß und sollte etwas Besonderes sein. Deshalb ist es wichtig, diesen Ausflug gut vorzubereiten. Ein Geburtstag ist immer ein toller Anlass, um erstmals in einem Kino zu sitzen und mit der Familie und Freunden einen Film zu sehen. Auch graue Wintertage eignen sich gut für einen gemütlichen Kinonachmittag. Dabei sollten die Wünsche des Kindes altersgemäß berücksichtigt und auch respektiert werden, dass manche Kinder gar keine Lust auf Kino haben. Nicht jeder findet Gefallen an dem überwältigenden Gefühl, komplett von einer Filmhandlung „aufgesogen“ zu werden. Zum Einstieg sind daher kurze Filme sinnvoll, sodass sich der Nachwuchs ein Bild von der Kinowelt machen und entscheiden kann, ob es mehr davon sein soll.

 

 


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